Aus dem Gemeinderat - Kloten im Wandel

Kloten ist nicht nur das Tor zur Welt, sondern gemäss Erhebungen des kantonalen Statistikamtes auch das Eingangstor und ein beliebter erster Zwischenstopp für einen dauernden Verbleib im Kanton Zürich. Diese Statistik kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Vor knapp zehn Jahren entschied ich mich, aus dem Kanton Thurgau – wo ich aufgewachsen bin – in den Kanton Zürich zu ziehen. Ursprünglich plante auch ich bis zum Abschluss meines Studiums lediglich einen Zwischenstopp in Kloten. Nach und nach ist mir dieser Ort aber so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich gemeinsam mit meiner Ehefrau entschieden habe, unser Familienleben in unserer neuen Wahlheimat zu starten. Die geografische Lage, der Zugang zur Welt über den Flughafen Zürich, das breite Angebot an Sport, Naherholungsgebieten und Vereinen sowie das dörfliche Leben mit einem urbanen Touch und einem moderaten Steuerfuss machen Kloten zu einem attraktiven Lebensmittelpunkt. Diese positiven Seiten und der solid aufgestellte Flughafen als grösster Steuerzahler dürfen aber nicht zu einer allgemeinen Trägheit in der Entwicklung unserer Stadt führen. Denn wie bereits der griechische Philosoph Heraklit sagte, ist nichts so beständig wie der Wandel – und auch Kloten bleibt davon nicht unberührt. Im Gemeinderat beschäftigen wir uns mit einem Wandlungsprojekt von grosser Tragweite, welches die Zukunft von Kloten massgeblich prägen wird – die Transformation des Steinackergebietes. Es ist mir eine grosse Ehre, Kloten mittel- bis langfristig mit diesem wichtigen Geschäft (mit-) zu gestalten. Gleichzeitig habe ich mit Blick auf dessen Tragweite grossen Respekt davor. Seit meinem Einzug in den Gemeinderat am 01.01.2024 liegt es mir am Herzen, auf den bereits genannten positiven Voraussetzungen aufzubauen und unseren Lebensmittelpunkt für die Zukunft zu formen. In diesem Sinne ist aktuell unsere Freizeit als Gemeinderäte massgeblich vom Studium des Richtplans, der Bau- und Zonenordnung und den Sonderbauvorschriften geprägt. Damit ich mich in diesem Paragrafendschungel nicht verirre und keinen Tunnelblick auf die Sache bekomme, suche ich aktiv den Austausch mit der Bevölkerung. Bekanntlich frisst Kultur die Strategie zum Frühstück. Mit anderen Worten kann auch die idyllischste Vision, die «ausgeklügelteste» Strategie oder die raffinierteste Verordnung nicht zu einer nachhaltig erfolgreichen Transformation führen, wenn dieser Wandel nicht von der Bevölkerung getragen wird. Unser aller Ziel ist es, die Weichen so zu stellen, dass wir ein gesundes und verträgliches Wachstum haben und dieser neue Stadtteil gesellschaftlich, verkehrstechnisch und von seiner Erscheinung her erfolgreich in unsere Stadt integriert wird und nicht langfristig zu einer Krux verkommt. Deshalb, meine Damen und Herren, bitte ich auch Sie, auf uns Politikerinnen und Politiker zuzugehen und Ihre persönlichen Ängste, Befürchtungen aber auch Ihre Freude und Ihren Enthusiasmus für oder gegen dieses Projekt mit uns zu teilen. So erhalten wir auch von ausserhalb unserer Blase stets neue Perspektiven. Ich wende mich nun wieder dem Studium der Unterlagen und freue mich auf Ihre wertvollen Rückmeldungen!