Im Jahr 2024 war die Zahl der Sitzungstermine in der Politik hoch, besonders in der Geschäfts- und Rechnungskommission (GRPK). Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen habe ich mich hauptsächlich über die für mich persönlich wichtigste Abstimmung von 2024 - der Steinacker Vorlage - gebeugt. Ich war anfangs sehr skeptisch. 7000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner und ein Super-Gau am Wilden Mann? Geht nicht! Das sagte ich anfangs auch meinen Kolleginnen und meinen Kollegen. Je mehr ich mich jedoch in die umfassende Vorlage einlas, desto mehr war und bin ich überzeugt, dass eine koordinierte Vorgehensweise gepaart mit einer positiven Einstellung gegenüber Veränderungen in Kloten - die wir weder aufhalten noch negieren können - auch das Beste für das Transformationsgebiet Steinacker wäre. Die Volksmeinung – das zeigte die Abstimmung vom 24. November 2024 - war anders und dies gilt es in einer Demokratie zu akzeptieren.
Hat sich die Arbeit am kommunalen Richtplan für Kloten und der Teilrevision Nutzungsplanung (IVHB und Steinacker) welche nun abgelehnt wurde gelohnt? Auf jeden Fall, denn die Richtung, die Kloten einschlagen muss beinhaltet auch den Bau neuer Wohnungen, sonst finden Menschen keine Bleibe mehr. Lag ich – bzw. lag die Mehrheit des Gemeinderats so falsch, wenn wir uns für das JA zu Transformation im Steinacker einsetzten? Ich glaube nicht, den auch das Referendums-Komitee und die IG Pro Altbach selbst erwähnten das „Nein“ sei die Voraussetzung für eine bessere Lösung im Steinacker. Ich würde mir wünschen, dass an den Klotener Gesamterneuerungswahlen im April 2026 auch diejenigen 74% der Klotenerinnen und Klotener, die an den Gemeinderatswahlen 2022 nicht wählen gingen – sich aber zum Teil an dieser Transformationsabstimmung beteiligten - aufstehen, abstimmen und klar sagen, was und wen sie wollen. „Es braucht auch Ihre Stimme damit die Demokratie stimmt“. Dieser prägnante Aufruf wurde ab 1989 im Rahmen einer nationalen Kampagne verwendet. Damals war es das Ziel, die Stimmbeteiligung zu erhöhen. Er ist auch heute wieder aktuell.
Ich hoffe, dass wir Lösungen für die zukünftige Umgestaltung von Kloten finden werden. Denn eine Komponente bleibt konstant, die Veränderung. In der Bevölkerung gibt es im Moment viele Wachstumssorgen. Ich teile diese zwar nicht, aber respektiere sie. Wir verhindern Wachstum aber ganz sicher nicht, in dem wir Entwicklungsprojekte in Kloten partout ablehnen. Deshalb wünsche ich mir für dieses Jahr, dass sich die Klotnerinnen und Klotener – egal ob im „ja“ oder „nein“ Lager – zusammenraufen den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen, um das Kloten der Zukunft zu gestalten. Weiter wünsche ich mir, dass sich im Vorfeld eines möglichen nächsten Abstimmungstermins Befürworter und Gegner nicht mit Angstplakaten überbieten oder Teile der Bevölkerung oder Vereine in unsachlichen und stillosen Leserbriefen ausgegrenzt werden. Vielmehr braucht es einen Ideenwettbewerb und einen engagierten Austausch verschiedener Meinungen auf der Grundlage von Fakten, damit die Bevölkerung einen Entscheid fällen kann. „Es bleibt viel zu tun, packen wirs an! Ich glaube – auch in Kloten - fest daran. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Bleiben Sie mutig und gesund.
Peter Nabholz
Gemeinderat FDP.Die Liberalen Kloten